Segelflieger_Probe

KKMV auf Jubiläumstour

Auftakt am 22. Mai im Auerbacher Fürstenlager

13.05.2022

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Fehlheim. Die Vorfreude beim Katholischen Kirchenmusikverein (KKMV) Fehlheim ist riesengroß. Die Spannung steigt von Woche zu Woche und bei den Proben wird mit Akribie und Ausdauer an den letzten Details und Feinheiten getüftelt und gefeilt.

Der Grund: Die Jubiläumstour „50 Jahre KKMV Fehlheim“ steht unmittelbar vor ihrer Premiere. Und wie der Name bereits verrät, spielen die Bläserinnen und Bläser anlässlich des Vereinsgeburtstags nicht nur ein einziges Konzert, sondern laden das Jahr über zu mehreren Veranstaltungen ein. Eine Entscheidung, wie Vorsitzender Harald Friedrich verrät, die auch der Planungsunsicherheit durch Corona geschuldet ist. Eine Drei-Tage-Feier mit Festzelt und Co., wie noch beim Vierzigjährigen, habe man nicht umsetzen können.

Die Alternative jedenfalls ist nicht von schlechten Eltern und bietet den Besuchern die Möglichkeit, sowohl in herrlicher Umgebung im Freien, als auch/oder in der Kirche und an anderen Orten den Jubilaren zu lauschen. Bis zum ersten Konzert am Sonntag, 22. Mai, auf der Magnolienwiese vor dem Herrenhaus im Auerbacher Fürstenlager sind es nur noch wenige Tage. Von 15 bis 16 Uhr unterhält das große Orchester mit 30 Musikerinnen und Musiker die Zuhörer mit einem bunten Programm bekannter Melodien aus Film und Fernsehen.

Aktuelle Hits werden ebenso zu hören sein wie der obligatorische Marsch. Da es sich laut Veranstalter um ein sogenanntes legeres „Picknickkonzert“ handelt, werden keine Stühle gestellt. Einige Sitz- und jede Menge Flaniermöglichkeiten gibt es auf und rund um die Wiese. Eintritt wird nicht erhoben.

Läuft alles nach Plan, geht die Jubiläumstour des KKMV am Sonntag, 10. Juli, beim Auerbacher Bachgassenfest weiter. Der Auftritt der Fehlheimer findet dann vor dem evangelischen Gemeindezentrum statt. Am Vorabend des Winzerfests am 2. September wird das Orchester unter seinem Dirigenten Ralph Dinu-Biringer gemeinsam mit der Amersham-Band ein Konzert im Parktheater gestalten und dort eine breite Auswahl aus seinem Repertoire darbieten. Flott soll es werden, unterhaltsam – und Spaß soll es den Zuhörern machen.

Am 9. Oktober in Sankt Georg

Unter dem Motto, „Wir spielen für Bensheim und Bensheim spielt für uns“ legt die Jubiläumstour am 9. Oktober einen Stopp in der Stadtkirche Sankt Georg ein. Wieder mit dabei ist das große Orchester, das dieses Mal vor allem klassische und moderne Kirchenmusik darbietet. Als Geburtstagsgeschenk an den Jubilar beteiligen sich dort weitere musikalische Gruppierungen und Ensembles. Auch dieses Konzert ist für die Besucher kostenfrei.

Zurück in die Heimatgemeinde wird es am 20. November, dem Tag des Stiftungsfestes, offiziell. In der Katholischen Kirche St. Bartholomäus erwartet die Gäste neben der musikalischen Visitenkarte des KKMV als Abschluss des Jubiläumsjahres einige Ehrungen. Und am zweiten Weihnachtsfeiertag wollen die Musikerinnen und Musiker an verschiedenen Stellen im Ort Weihnachtslieder spielen. Alles in allem ein vielseitiges, anspruchsvolles Programm, das teils – Corona-bedingt – unter erschwerten Bedingungen einstudiert wurde.

Dankbar zeigt sich KKMV-Vorsitzender Friedrich, dass die Proben zum Teil auf der Piste des Bensheimer Segelflugvereins („mit herrlichem Panoramablick auf die Bergstraße“) stattfinden konnten. Der Umzug vom Pfarrzentrum auf die Landebahn habe reibungslos funktioniert.

Die Anfänger und das Vorstufenorchester New Winds hingegen mussten eine lange Zwangspause einlegen. „Wir benötigen dringend Nachwuchs, Kinder, Jugendliche und Quereinsteiger, die Lust am Musizieren haben“, rührt Friedrich die Werbetrommel für den gemeinnützigen Verein und strebt als eine von mehreren Möglichkeiten eine Kooperation mit der Carl-Orff-Schule an.

Ein Blick in die Chronik zeigt, dass es der damalige Fehlheimer Pfarrer Bernhard Hitzel war, der mit einigen Musikern zusammen den Katholischen Kirchenmusikverein Sankt Bartholomäus gründete. Als Gründungsdatum, sprich Stiftungsfest, wurde das Christkönigsfest am 20. November gewählt. Wichtige Aufbauhilfe leisteten gerade in der Anfangszeit der Kirchenmusikverein Lampertheim und Dirigent Klaus Lechinsky. Letzterer wurde alsbald von Alois Lurg, einem Vollblutmusiker, abgelöst. Der spätere Ehrendirigent motivierte vor allem junge Musiker. Wilfried Lambert dirigierte das Orchester von 1988 bis 2007. Es folgten Monika Forstbach (bis 2919) und der heutige Dirigent Ralph Dinu-Biringer.

Bis heute reicht der Ruf des KKMV weit über die Grenzen Bensheim hinaus. Als musikalischer Botschafter hat er – unter anderem in den Partnerstädten – die Stadt würdig vertreten hat. Neben den weltlichen Auftritten und Konzerten gehört die Gestaltung von Gottesdiensten, unter anderem in Speyer und Mainz, zu den Höhepunkten in der Vereinsgeschichte, die seit geraumer Zeit um eine Nuance reicher ist: Der Katholische Kirchenmusikverein ist mittlerweile selbstständig und gemeinnützig.

Den kompletten Artikel aus dem Bergsträßer Anzeiger finden Sie hier.